Archäologische Funde an der Hochschul-Baustelle in Tirschenreuth

Von | 12. November 2016

Der Umbau der alten Polizeiinspektion zu einem "zusätzlichen Lernort" der Ostbayerischen Technischen Hochschule (OTH) Regensburg hat begonnen – und wurde gleich wieder gestoppt. Denn bei den ersten Erdarbeiten stieß man auf altes Mauerwerk und alarmierte das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege in Regensburg. In dessen Auftrag gräbt jetzt der Archäologe Dr. Mathias Hensch die alten Mauern aus.


Das Gebäude war einst der "Tirschenreuther Kasten", die ehemalige Fronfeste (Gefängnis) des untergegangenen Schlosses. In welchem Zusammenhang die jetzt gemachten Funde stehen, kann derzeit nur vermutet werden. 

"Das war kein normales Wohngebäude, sondern hatte fortifikatorischen Charakter", folgert Dr. Mathias Hensch und äußert eine erste These: "Vielleicht haben wir die erste Stadtbefestigung von Tirschenreuth erwischt." Nach seiner ersten Einschätzung könnte das Mauerwerk "aus dem 13. oder 14. Jahrhundert" stammen. Laut Hensch könnte es sich um ein herrschaftliches „vestes Haus“ handeln, vielleicht einen sogenannten „Ansitz“ des Klosters Waldsassen. Auch Dr. Silvia Codreanu-Windauer vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege in Regensburg ist gespannt auf neue Erkenntnisse. Noch stehe man ganz am Anfang.

Architekt Peter Brückner, der den Umbau plant, sieht die Entdeckung als eine architektonische Herausforderung und verspricht schon eine „sehr, sehr spannende Lösung“. Auf jeden Fall will er möglichst viel von dem freigelegten Mauerwerk erhalten und architektonisch in seinen Entwurf mit einarbeiten. Auch Bürgermeister Franz Stahl will „die Geschichte der Stadt sichtbar machen“.


Allerdings müsse man auch an den Zeitplan denken, der eine Fertigstellung im September 2018 vorsehe. 

Quelle und ganzer Text: http://www.owz-online.de/owz/5108232-132-geschichte–sichtbar-machen,1,0.html

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