Begeisterung in der Bevölkerung spürbar – Interview mit Bürgermeister Franz Stahl

Von | 12. Februar 2017

Im Gespräch mit unserer Zeitung geht Bürgermeister Franz Stahl auf die wichtigen Themen ein. Alles, so stellt er heraus, zielt darauf ab, dass sich die Menschen in der Stadt wohlfühlen.

In der Kreisstadt stehen auch heuer zahlreiche bauliche Veränderungen an. Zu den großen Vorhaben gehören wohl die alte Polizei und das Feuerwehrhaus?

Stahl: Wir verfolgen ganz konsequent die Umsetzung unseres Stadtentwicklungskonzeptes. Das ist der rote Faden, der uns leitet und zeigt, wie wir unsere Stadt weiterbringen wollen. Wichtig ist natürlich die Fortführung der Sanierung des ehemaligen Polizeigebäudes. Dabei geht es jetzt auch im Innenbereich weiter. Denn spätestens im Herbst 2018 soll der Lernort der OTH genutzt werden.

Natürlich wird heuer das Feuerwehrgerätehaus eine große Maßnahme sein. Der Spatenstich erfolgt noch vor Ostern. Bei der ehemaligen Porzellanfabrik SMCS startet die Ausschreibung, der Abbruch soll im Frühjahr passieren. Bei der Nutzung des Areals gibt es aktuell noch keine konkreten Pläne. Wir lassen das mal locker auf uns zukommen. Immerhin so viel: Es gibt einen privaten Interessenten.

Was tut sich im Rathaus oder am Volksbank-Areal?

Im Rathaus wird in diesem Jahr der Anbau mit dem Aufzug passieren. Und auch die Raumstruktur im 1. und 2. Stock erfährt eine Verbesserung. An der Bahnhofstraße wird das ehemalige Sallerhaus abgebrochen, der Neubau schafft Raum für die Firma C3. Der Mehler-Stadel wird saniert, ebenso das Prockl-Haus am Marktplatz. Die Stadt übernimmt hier die Arkaden und deren Sanierung. Nutzung gibt es da keine, aber es ist ein historisch wertvolles Gebäude und steht unter Denkmalschutz.

Vor Ostern startet auch die Erschließung des Baugebiets Lindenweg II, damit die Leute heuer noch bauen können.

Wie sieht denn die Groß-Planung für die nächste Zeit aus. Bauhof oder Ruffing-Anwesen stehen wohl im Programm ?

Dazu gehört auch das Hösl-Areal der Katholischen Pfarrgemeinde. Dort sind die Planungen abgeschlossen. Entstehen sollen einmal altengerechte Wohnungen. Beim Bauhof werden Pläne erstellt. Dabei wird die Nähe zum Gerätehaus berücksichtigt, schließlich sollen beide Einrichtungen einmal gemeinsam verschiedene Bereiche teilen, etwa die Werkstätten. Der Bau erfolgt dann nach der Fertigstellung des Gerätehauses im nächsten Jahr. Die Stadtwerke werden ebenfalls auf das Gelände des neuen Bauhofs verlegt.

Das Ruffing-Anwesen wird ebenfalls im kommenden Jahr in Angriff genommen. Das Konzept beinhaltet die Tourist-Info, Räume für Kämmerei und Bauverwaltung und den Sitzungssaal. Das alles kann man sehr schön gestalten.

Nicht vergessen wird auch die Sanierung der Mittelschule, die packen wir ebenfalls an. Am Herzen liegen mir auch die sozialen Bereiche, neben den großen Bauprojekten sind es die emotionalen, menschlichen Belange, damit sich die Menschen weiter im Ort wohlfühlen.

Gibt es schon Pläne, wie einmal das Gelände des Bauhofs genutzt werden könnte?

Konkrete Pläne gibt es nicht, wohl aber die eine oder andere Idee. Im Entwicklungskonzept ist das Areal für eine gewerbliche Nutzung vorgesehen. Schließlich handelt es sich hier auch um einen attraktiven Bereich in der Innenstadt. Überlegungen gibt es da durchaus und es hat auch schon ein Interessent angeklopft.

Wie wird später einmal die Tourist-Info am Museumsquartier genutzt?

Da kann man sich vieles vorstellen, etwa Platz für das Modell der Eisenbahnfreunde. Oder ein Informationsraum für Stadtführungen oder Platz für kleine Ausstellungen.

Die vielen Veränderungen bringen auch Folgekosten, etwa bei der Pflege des Fischhofparks?

Es ist auch der Wille des Stadtrates, dass die Attraktivität hoch gehalten wird, dass alles gepflegt wird. Und der Blick in den Fischhofpark gibt uns recht, da er hervorragend von den Leute angenommen wird, egal zu welcher Jahreszeit. Wir geben für die Grünanlagen-Pflege rund 100 000 Euro im Jahr aus.

Beim Punkt Fischhofpark ist auch das Engagement der Bürger ein wichtiger Faktor?

Die Leute sind hier dabei. Das hat sich auch bei der Fortführung des Stadtentwicklungskonzeptes gezeigt. Da war eine breite Beteiligung zu verzeichnen. Die Tirschenreuther bringen gute Ideen mit ein, sind begeistert. Da gibt es tolle Anregungen, nicht nur im städtebaulichen, sondern auch im kulturellen Bereich.

Nochmal Fischhofpark. Auf was dürfen wir uns heuer freuen?

Ganz obenan der Kultursommer. Großes Kompliment an den Förderverein, der alles organisiert. Da wird es fünf Wochen ein tolles Programm geben. Die Stadt ist mit dem Bildhauersymposium dabei. Hier sollen Granitkunstwerke entstehen, die später im Park verbleiben.

Die ganzen Vorhaben strapazieren den Haushalt. Kann die Stadt das schultern?

Wir haben in den vergangenen Jahren eine langfristige nachhaltige Finanzwirtschaft betrieben. Es wurden ganz gezielt Schulden abgebaut. Nach der Gartenschau waren es grob 19 Millionen Euro, heute sind wir bei 13 Millionen Euro. Trotzdem wurde investiert und wir haben Rücklagen geschaffen. Dabei helfen uns die guten Steuereinnahmen. So haben wir 2016 mit 8,5 Millionen Gewerbesteuern gerechnet. Die werden wir mindestens bekommen. Kompliment an die heimische Wirtschaft, vom Handwerkbetrieb bis zum Großunternehmen.

Wir haben auch eine sehr gute Struktur mit 4400 Beschäftigten, mehr Ein- wie Auspendler. Ich denke mal, dass die Gewerbesteuer auch weiterhin sehr stabil bleiben wird. Die Stadt Tirschenreuth ist in einer sehr guten finanziellen Leistungsfähigkeit. Seit 2002 etwa wurden 85,4 Millionen Euro in die Stadtstruktur investiert, bei einer Nettoneuverschuldung von 2,9 Millionen Euro…

Quelle und ganzer Text: https://www.onetz.de/tirschenreuth/politik/interview-mit-buergermeister-franz-stahl-begeisterung-in-der-bevoelkerung-spuerbar-d1729646.html