Besuch in der städtischen Kläranlage

Von | 10. Juli 2012

Auf Besichtigungstour ging kürzlich wieder der CSU-Ortsverband Tirschenreuth. Aus den verschiedenen Vorschlägen hatte sich die Vorstandschaft dieses Mal die Kläranlage ausgesucht und damit viele Interessierte angesprochen. Norbert Müller, seit nahezu 30 Jahren in der Kläranlage beschäftigt, kennt die Anlage bis ins kleinste Detail und wusste die vielen Informationen hervorragend zu vermitteln.

Wie wichtig eine effektiv arbeitende Kläranlage für die Bevölkerung ist, verdeutlichte Bürgermeister Franz Stahl nach der Begrüßung. Der Wasserbestand der Erde werde sich nicht vergrößern. „Irgendwann kommt das jetzt gereinigte Wasser wieder als unser Trinkwasser auf den Tisch!“ Folglich müsse alles getan werden, Brauchwasser nach Möglichkeit zu reinigen. Im Bereich der Stadt Tirschenreuth seien die Gemeindeteile schon fast zu 100 % an die Abwasserableitung angeschlossen. Nach Fertigstellung der sich derzeit im Bau befindlichen Abwasserkanäle in Rosall sei das Netz geschlossen. „Und das Geld für die Kläranlage ist gut angelegt“, zeigte sich Bürgermeister Stahl überzeugt.

Norbert Müller erklärte danach zuerst die mechanische Arbeitsweise. In der Rechenanlage würde ein selbsttätig arbeitender Feinrechen zuerst die sperrigen Schwimmstoffe ausfiltern. Was dabei alles zutage trete, überschreite manches Mal das Vorstellungsvermögen. Diese Schwimmstoffe müssten entfernt und gereinigt und schließlich entsorgt werden. Danach fließe das Wasser durch den sogenannten Sandfang, ein großes Becken, in dem durch die Verringerung der Fließgeschwindigkeit das Absetzen von Sand und anderen mineralischen Stoffen erreicht wird. Dem Sandfang folgt das Vorklärbecken. Hier sollen sich die noch ungelösten Stoffe am Beckenboden als Schlamm absetzen. Microorganismen würden dann im biologischen Teil der Kläranlage bei entsprechender Sauerstoffzufuhr die gelösten organischen Abwasserbestandteile abbauen. Durch ständige Messungen, die die Beschäftigen im hauseigenen Labor der Kläranlage durchführen, würden die Werte überwacht. Ausführlich erklärte Norbert Müller auch die Behandlung des verbleibenden Schlammes oder berichtete von der Verwertung des entstehenden Gases. Wie gut und effektiv die städtische Kläranlage arbeite, werde immer wieder bewiesen. Immerhin würden die vorgegebenen Werte meist sogar noch unterschritten, das Wasser also sauberer wieder in die Natur entlassen als erforderlich wäre. „Besser geht es fast gar nicht“, schloss Norbert Müller.

Die städtische Kläranlage wurde von der „CSU auf Tour“ dieses Mal besichtigt. Und was Klärmeister Norbert Müller (links) alles zu berichten hatte, beeindruckte die Teilnehmer um Bürgermeister Franz Stahl (rechts) sehr. (heb)