Stadt fiebert der Gartenschau entgegen

Von | 7. Januar 2013

Bürgermeister Franz Stahl voll Zuversicht und Elan beim Neujahrsempfang

In seinem Element war Bürgermeister Franz Stahl in seiner Neujahrsansprache beim Neujahrsempfang der Stadt Tirschenreuth, die am Samstagabend im Kettelerhaus stattfand. Voll Elan und Zuversicht ging er in seiner mitreißenden Rede auf die großen Aufgaben der Stadt ein. „Ich weiß am besten, dass ich dabei eine Fülle an Einsatz und Ausdauer von Ihnen und mir verlange.“ Aber Tirschenreuth sei nicht nur ein Zukunftsmodell, sondern sei bestes Beispiel für die werteorientierte „Denkfabrik“.

Tirschenreuth sei „das regionale Kraftpaket, die Heimat für Kreative“. Mit diesen Prognosen und Zielen gehe er sehr optimistisch in das neue Jahr. Mit großem und langem Applaus wurde seine Rede von den Hunderten von Gästen gefeiert.

 

Wirtschaftsstandort Nr. 1 im Landkreis

 

Zu Beginn zollte Stahl den Firmen in der Stadt großes Lob, die mit ihrem Engagement den Wirtschaftsstandort Tirschenreuth stärkten. Beispielhaft stellte er die Firma Hamm heraus, die rund 20 Millionen Euro für die Erweiterung der Betriebsfläche, dem Neubau eines Vertriebs- und Entwicklungszentrums und dem Bau neuer Parkplätze für die Beschäftigten investiere. Auch die Tuchfabrik Mehler und weitere Firmen investierten. Lob gab es auch für den Einzelhandel, der Tirschenreuth zur Nummer Eins im Landkreis mache. Beste Richtschnur dafür sei das Maximilian-Quartier, das ausgebucht sei, sowohl an Geschäften als auch an Wohnungen. „Dank der KEWOG konnte dieses phantastische innerstädtische Konzept verwirklicht werden. Spannend seien die Überlegungen für das „Volksbank-Areal“ und das „Hösl-Anwesen“. Stahl hoffte, dass in diesem Jahr die Hürden der Planungsphase erfolgreich überwunden werden können. “ Das Motto „Einkaufen, Leben und Wohnen im Zentrum unserer Stadt“ gehe hier voll auf.

 

Schwerverkehr muss aus Innenstadt 

 

Der Bürgermeister wies auch darauf hin, dass die sogenannten weichen Standortfaktoren weiter verbessert wurden. Deshalb sei die „innovative Atmosphäre“ ein erlebbarer Bestandteil des Lebensgefühls in Tirschenreuth. Stahl ging auf Verbesserungen im Bereich der Bildung und Erziehung ein, sowie in Sachen Verkehrssicherheit. Er forderte eine Entlastungs-Tangente von Mähring in Richtung Süden, so dass der Schwerlastverkehr aus der Stadt raus komme. Bei einem persönlichen Gespräch mit Innenminister Joachim Herrmann habe er erreicht, dass der erste Planungsschritt Anfang 2013 erfolge und nicht erst 2020, wie vom Freistaat vorgesehen.

 

Zur medizinischen Versorgung merkte er an, dass es gelungen sei, einen nahtlosen Übergang von bisherigen Arztpraxen für neue und junge Ärzte zu schaffen.

Im kulturellen Bereich sei vor allem das MuseumsQuartier mit seinen vielen Ausstellungen der Mittelpunkt. Zudem liefen die Vorbereitungen für das Stadtjubiläum 2014 mit der Uraufführung des „Oberpfälzer Jedermanns“. Die „Theaterstadt Tirschenreuth“ werde hier für Furore sorgen. Die fertig gestellte „Himmelsleiter“ ziehe schon jetzt eine Vielzahl von Touristen an.

 

Der Bürgermeister ging auch auf die Verbesserung der Infrastruktur ein. Entscheidend sei dabei, ein Gesamtpaket zu schnüren, das auf die jungen und alten Menschen abgestimmt sei.

 

Lukrativer Standort Tirschenreuth 

 

2013 werde Tirschenreuth in den überregionalen Fokus katapultiert, dank der am 29. Mai beginnenden Gartenschau „Natur in Tirschenreuth“, einem Meilenstein in der Stadtgeschichte. Die ganze Stadt, ja die ganze Region fiebere diesem Großereignis rund um die wiederhergestellten sechs Hektar Teichlandschaft entgegen. „Wir erwarten 250 000 Besucher plus X.“ Die jahrelange Knochenarbeit mit manchen Anfeindungen und juristischen Spitzfindigkeiten seien vorüber. „Ich stand so manches Mal auf der Fischhofbrücke, um wieder Kraft zu tanken.“ Kraft durch persönliche Motivation, durch die Unterstützung seiner Familie und durch das sich täglich wandelnde, phantastische Gesicht des Gesamtwerkes – „dies war und ist Lebenselixier, im wahrsten Sinne des Wortes.“

Doch die Gartenschau sei nicht das einzige, alles überstrahlende Ereignis 2013. Im Juni werden rund 150 Beschäftigte im Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) ihre Arbeit aufnehmen. „Eine Verlagerung einer Behörde in dieser Dimension hat es noch nie gegeben.“ Als unwahr und deplatziert bezeichnete er die Meinung, dass die Spaten für den Neubau der Polizeiinspektion verrosteten. Vielmehr investiere die Staatsregierung rund zwölf Millionen Euro am Standort Tirschenreuth für die ALE und die Polizei.

 

Bleibende Werte 

 

Tirschenreuth, so Stahl, habe in den vergangenen Jahren rund 65 Millionen Euro in Hoch- und Tiefbaumaßnahmen, Grunderwerbe und Investitionsförderung investiert. Beachtlich sei, dass dies mit einer Netto-Neuverschuldung von acht Millionen Euro gelungen sei. 87 Prozent oder 57 Millionen Euro seien aus eigener Finanzkraft und eigenen Finanzmitteln erwirtschaftet worden. Diese Eigenmittel seien mit 19 Millionen Euro staatlicher Zuweisungen entlastet worden. Tirschenreuth spiele damit im Vergleich zu anderen Kommunen beim Fördervolumen in der „Champions League“. „Damit wurden nachhaltige, bleibende Objekte, Werte und eine Qualitätssubstanz geschaffen“, so Stahl. Bei all diesen Summen sei der Haushalt nie aus den Fugen geraten.

Nach Grußworten der Ehrengäste klang mit der gemeinsam gesungenen Bayern-Hymne und der Deutschland-Hymne der offizielle Teil des Neujahrsempfangs aus. Anschließend standen Gespräche unter den vielen Gästen des Neujahrsempfangs auf dem Programm.

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