Europavertreter beeindruckt von der Leistungsfähigkeit der Region und der Firma HJS Schmidt

Von | 6. Mai 2014

Der tschechische Vizeminister für Bildung und Wissenschaft, Arnost Marks und MdEP und Präsident der Paneuropa-Union Deutschland, Bernd Posselt besichtigten die HJS Schmidt Kunststoff GmbH. Der Betrieb der in Deutschland, Tschechien und Polen produziert, sei ein Vorzeigebeispiel für europäische Zusammenarbeit.

Die Gäste wurden begleitet vom Bezirksvorsitzenden der Jungen Union, Christian Doleschal, MdB Albert Rupprecht, Johannes Kijas vom Paneuropa-Büro aus München und Bürgermeister Franz Stahl. Letzterer stellte seine Stadt ausführlich vor und beleuchtete vor allem die wirtschaftlichen Aspekte. Bei einer Führung durch die Firma und anschließendem Gespräch beeindruckte Juniorchef Christian Schmidt die Gäste mit einem florierenden mittelständischen Betrieb.

Gute Auftragslage

35 Mitarbeiter sind derzeit am Tirschenreuther Standort beschäftigt. Die Auftragsbücher sind voll und den Sommer über wird in drei Schichten gearbeitet. Die Firma möchte personell expandieren. Aber für Schichtarbeit Leute zu begeistern sei mehr als schwierig, stellte der Firmenchef fest. Des weiteren hat die HJS Schmidt Kunststoff GmbH eine Tochterfirma im tschechischen Stochov mit 40 Mitarbeitern und eine in Legnica im Südwesten Polens mit 70 Beschäftigten. Christian Schmidt erklärte, dass der Betrieb 1973 in einer Garage gegründet worden ist. Mit zwei Spritzgussmaschinen habe damals alles begonnen, heute laufen 16 rund um die Uhr. Die Formen werden in der eigenen Werkzeumacherei gefertigt. Sukzessive hat die Firma Gebäude und Equipment zur heutigen Größe ausgebaut. Und dabei soll es weitestgehend bleiben. Demzufolge hat sich der Betrieb spezialisiert, arbeitet er im Gegensatz zu manchem großen Mitbewerber eher im Nischenbereich und punktet unter anderem durch schnelle Reaktionsmöglichkeit.

Enorme Flexibilität

„Wenn heute ein Kunde anruft und sagt er braucht bis morgen Nachmittag ein bestimmtes Teil dann hat er es zum gewünschten Zeitpunkt“, stellt Christian Schmidt Leistungsfähigkeit und Flexibilität der Firma heraus.
Alles was vollautomatisch hergestellt werden kann, wird am Tirschenreuther Standort gefertigt. Lohnintensive, halbautomatische oder handwerkliche Produktion wird in Tschechien oder Polen gefertigt. Vom Lohnniveau her liege Tschechien etwa bei einem Drittel im Vergleich mit Deutschland. Polen hingegen sei produktionstechnisch gesehen zudem die Nummer Eins, wenn es darum gehe Stromkosten zu sparen. Strom kostet dort etwa die Hälfte wie in Deutschland oder Tschechien. Rund 100 000 Kilowattstunden verbraucht der Tirschenreuther Betrieb im Monat. Schmidt sagte, dass es aber nicht nur um Profit ginge. Das erklärte Ziel der Familie wäre es, den Standort hier zu halten. „Wir sind Tirschenreuther und hier verwurzelt.“ Die Kunden von HJS Schmidt sind in der Hauptsache die großen Automobilzulieferer.
MdB Albert Rupprecht erklärte den Gästen, dass sich die Orte in der Region innerhalb der vergangenen zehn Jahre vom „Armenhäusern“ zu selbstbewussten aktiven Städten mit enormer Wirtschaftskraft entwickelt hätten. Vom unternehmerischen Standpunkt aus gesehen wäre die Region stärker denn je. Die Kreisstadt Tirschenreuth bezeichnete er in diesem Zusammenhang als das excellente Vorbild.

Große Leistungsfähigkeit

Arnost Marks erklärte, dass im Gegensatz zu Deutschland, beziehungsweise Bayern, in Tschechien eher die großen Firmengiganten gefördert werden. Bernd Posselt nahm von der Tour durch die Region mit nach Hause, „… dass ich hier viele positive Beispiele beeindruckender leistungsfähiger Mittelstandsunternehmen und innovative Institutionen kennengelernt habe.“

Quelle: oberpfalznetz.de

Betriebsbesichtigung bei HJS Schmidt Kunststoff GmbH in Tirschenreuth von links: Johannes Kijas, Christian Doleschal, Albert Rupprecht, Franz Stahl, Arnost Marks, Christian Schmidt und Bernd Posselt.

Betriebsbesichtigung bei HJS Schmidt Kunststoff GmbH in Tirschenreuth von links: Johannes Kijas, Christian Doleschal, Albert Rupprecht, Franz Stahl, Arnost Marks, Christian Schmidt und Bernd Posselt.