Franz Stahl und Franz H

Von | 21. August 2013

Tirschenreuth. (tr) Es war ein wirkliches Kopf-an-Kopf-Rennen, das Kochduell zwischen Bürgermeister Franz Stahl und dem Gartenschau-Geschäftsführer Franz Häring. Nach Punkten wurde es nicht entschieden. Aber das Team des Bürgermeisters löste die Aufgabe, ein Hauptgericht in 30 Minuten zu kochen und zu servieren, in der vorgegebenen Zeit.

Das Team Häring brauchte exakt sieben Minuten zu lange. Deshalb hießen die Sieger am Ende Franz Stahl und Rudi Schmidt. Die Tirschenreuther wollten sich das Spektakel nicht entgehen lassen. Es waren so viele Zuschauer gekommen, dass die Bestuhlung vor der Bühne nicht ausreichte und links und rechts Bierbänke aufgestellt werden mussten.

Ganz nach Manier der Fernsehprofis Johann Lafer und Horst Lichter hatten die Kontrahenten eigene Überraschungsgäste in die Kocharena mitgebracht. Bei „Lafer, Lichter, lecker“ geben die beiden Promis den Ton an, bei „Häring, Stahl, nicht übel“, waren es die Gäste selbst, die die Musik in den Töpfen spielten und einen schmackhaften Hauptgang komponierten.

Zum Kochturnier eingeladen hatte die AOK. Anneluise Haberkorn, Ernährungsexpertin bei der Gesundheitskasse, fungierte als Schiedsrichterin und sorgte dafür, dass alles mit rechten Dingen zuging. Für die professionelle Moderation zeichnete Andreas Denk vom Regional-Fernsehsender OTV verantwortlich.

Zwei Anti-Köche

Gleich seine erste Frage an die Duellanten brachte die Ernüchterung. Beide Teilnehmer outeten sich als bekennende „Anti-Köche“. Dieses Manko machten aber die beiden hochkarätigen Helfer locker wieder wett. Franz Stahl hatte seinen langjährigen Freund Rudi Schmidt dabei, der ihn schon im Zeltlager des Kreisjugendrings bekocht hatte. Franz Häring setzte noch eins drauf und zauberte den Chefkoch des „Seenarios“, Ingo Mark, aus dem Ärmel.

Mit den zwei festen Posten hatten Stahl und Häring eigentlich schon ausgesorgt und mussten nur noch für die Pointen während der Show sorgen. Und die kamen reichlich. Auf die Frage des Moderators, ob das Bürgermeister-Team eigentlich schon mal abgeschmeckt hat, antwortete Stahl blitzschnell, so als rechnete er mit gesundheitlichen Konsequenzen: „Probiern doun mir des niat.“ Wochenlang habe er sich in der Küche im Rathaus auf das Duell vorbereitet, erklärte er, was Gattin Cornelia gleich wieder dementierte.

„Bis die fertig wern is una Essen längst wieder kolt.“ Der Seitenhieb galt den beiden Kontrahenten, die ihr Gericht nicht in der vorgebenen Zeit fertig hatten. Schallendes Gelächter aus dem Publikum war Franz Stahl für seine Sprüche sicher. Doch Franz Häring bot dem Kontrahenten durchaus Paroli und stand ihm in puncto Schlagfertigkeit nicht nach.

Zutaten verdienen

Aus dem vorgegebenen Warenkorb, zu dem sich die Köche durch Beantworten von Fragen noch bis zu drei Zutaten dazu verdienen konnten, galt es, ein leckeres Essen zu bereiten. Wer zuerst die Hand-Hupe betätigte, die Anneluise Haberkorn mitgebracht hatte, durfte antworten.

Stahl und Schmidt hatten eine Zusatz-Zutat gewollt, Häring und Mark wollten drei. Die erste Frage beantworte das Bürgermeister-Team richtig und bekam den gewünschten Dill. Letztendlich kam das Team Häring-Mark auf zwei von drei Zutaten Lachsforelle und Reis waren die Hauptkomponenten für das „Rudi-Franz-Stroganov“ und das „Lachsforellenfilet auf Safranreis und Blattgemüse“ des Teams Häring-Mark.

Lange dauerte es, bis letzteres den Fisch in die Pfanne brachte. „Wahrscheinlich hat er Angst, es ist ein Hering“, so Stahl zu seinem Kontrahenten Häring. Schließlich die Qual der Wahl für die Jury. Die setzte sich zusammen aus Thomas Urbanek, Küchenchef vom „Prinzregent Luitpold“ in Waldsassen. Der hatte schon mal einen Verbandskasten im Gepäck – „man kann ja nie wissen“. Julia Thoma, bayerische Milchkönigin a.D., war die zweite Jurorin und Matthias Schraml, Chordirektor der Pfarreien Mitterteich und Konnersreuth, der dritte Testesser.

Sein Kommentar zweimal eher niederschmetternd: „Ich moch halt koin Reis“ und zum safranversetzten des Teams Häring-Mark bemerkte er trocken: „Der Reis is zwoa gelb, schmeckt ma owa a niad, is halt a Reis.“ Trotzdem kamen die Juroren schnell auf den Punkt, gaben ihre Stimmen ab und kamen auf neun zu neun von zehn möglichen Punkten.

Häring muss vorlesen

Wie bereits erwähnt, wurde das Team Häring-Mark Zweiter, weil es die vorgegebene Zeit überschritten hatte. Dafür muss Franz Häring im Herbst antreten und eine AOK-Aktion als Vorleser in einem Kindergarten begleiten. Das Sieger-Team Stahl-Schmidt bekam vom AOK-Direktor Hans Ott ein hochwertiges Salatbesteck überreicht. Wahrscheinlich ist das künftig bei Rudi Schmidt besser aufgehoben als beim Bürgermeister.

Quelle: oberpfalznetz.de

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