Kultureller Meilenstein

Von | 15. März 2015

Tirschenreuth. (tr) Standing Ovations und minutenlanger Applaus, garniert mit Bravo-Rufen. Damit würdigten die Premierengäste der fünften Tirschenreuther Passion am Samstagabend die Leistungen der etwa 70 Schauspieler und 30 Techniker.

Bei der Premierenfeier im Kettelerhaus genossen Akteure und Helfer zusammen mit den Ehrengästen den großen Erfolg. „Für mich hat sich gezeigt, dass Theater immer nur dann gut ist, wenn es nicht stehen bleibt. Schön, dass es Menschen gibt, die aus einem bestehenden Werk Funken schlagen können, die sagen, das mache ich jetzt anders, als der Reitmeier das gemacht hat und erfinde neue Dinge. Mit großer Rührung habe ich mir die Tirschenreuther Passion 2015 heute Abend angeschaut und bei vielen Momenten habe ich mir gedacht, warum ist mir das nicht eingefallen.“ So fiel das Lob des „Vaters“ der Tirschenreuther Passion, Johannes Reitmeier, über seinen Spielleiter Stefan Tilch aus, der ihn heuer in der Kreisstadt vertreten hat. Was könne einem Autor und Regisseur Besseres passieren, als sein „Kind in so vielen guten Händen zu sehen?“, fragte er. In Tirschenreuth habe sich einmal mehr gezeigt, was wahre Freundschaft wert sei. Sie halte das Ensemble seit vielen Jahren zusammen.

Stefan Tilch zeigte sich begeistert von „all denen, die hier ehrenamtlich, unter Verleugnung jeglichen Privatlebens, so großartig wirken.“ Wenn eine ganze Stadt gemeinsam sage, „wir machen das möglich, wir geben unser Ganzes, ist das eine sehr tief berührende Erfahrung“. Tilch bedankte sich für die wunderbare Aufnahme in der Stadt, die es ihm sehr leicht gemacht habe, sich in diesen Prozess einzufinden. Eine großartige Mannschaft habe er hier zur Verfügung gehabt. „Die Schwägerl-Truppe ist der absolute Wahnsinn“, lobte er die Techniker-Crew. „Was der Tobias an Beleuchtungskünsten drauf hat, ist irre. Lightdesigner dieser Klasse sind selbst in den großen Häusern nicht so leicht auszumachen.“ Sein weiterer Dank galt Komponist Helmut Burkhardt, der eine großartige Partitur abgeliefert und mit seinen Musikern hervorragend welturaufgeführt habe. Das Gesamtensemble lobte er, „ihr seid eine Gemeinschaft, die einem Tränen der Rührung in die Augen treibt“.

Der Kulturreferent des Bistums, Domvikar Dr. Roland Schrüfer, der bei der Premiere Bischof Rudolf Voderholzer vertrat, würdigte die Gesamtleistung mit dem Satz: „Respekt und Hochachtung – die Oberammergauer müssen sich warm anziehen.“ Bürgermeister Franz Stahl sprach von beeindruckenden Bildern und tief bewegenden Momenten auf der Bühne. Er bezeichnete die Tirschenreuther Passion als einen kulturellen Meilenstein für die ganze Region. Die Passion beweise einmal mehr, dass Tirschenreuth als Theaterstadt nicht nur eine Floskel sei. Er bedankte sich bei Johannes Reitmeier und bei Spielleiter Stefan Tilch, der hier erfolgreich dessen Arbeit übernommen habe. Hochmotiviert, wie das ganze Team, habe er auch seine eigene Handschrift gesetzt. Sandra Zech (Gottesmutter Maria), bedankte sich seitens der Schauspieler bei Gaby Saller, Kostümbildnerin Antje Adamson, Stefan Tilch und Johannes Reitmeier auf ganz besondere Weise. Sie bekamen je eine Passionstorte. Überreicht wurden die mit einem Passionsbild verzierten Köstlichkeiten von Florian Winklmüller (Pontius Pilatus), Stefan Malzer (Jesus), Host Schafferhans (Petrus) und Jürgen Land (Judas Iskariot).

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