„Natur in der Stadt“ er

Von | 7. Juni 2013

10 800 Lastwagen-Ladungen Erdreich wurden auf einem 20 Hektar großen Gelände bewegt, 250 Bäume, 7500 Sträucher und 25 000 Stauden gepflanzt, 50 000 Quadratmeter Rasenfläche und 6000 Quadratmeter Blumenwiese mit 20 000 Blumen angelegt und sechs Hektar Wasserfläche geflutet: Die Gartenschau „Natur in der Stadt“ vulgo „Kleine Landesgartenschau“ ist die größte städtebauliche Maßnahme in Tirschenreuth seit dem Stadtbrand von 1814.

„Ein „Jahrhundert-Bauwerk“, war Bürgermeister Franz Stahl bei der Eröffnung am vergangenen Mittwoch dann auch entsprechend stolz. Denn es wurden ja nicht nur ein paar Blümchen gepflanzt, sondern vielmehr „eine Kulturlandschaft geschaffen, die das Leben vor Ort auf Dauer verbessern wird“. Roland Albert, der Vorsitzende der Gesellschaft zur Förderung der Bayerischen Landesgartenschauen mbH und Präsident des Bayerischen Gärtnerei-Verbandes e.V., brachte drastisch zum Ausdruck, dass mit dem Bauwerk in Tirschenreuth keine Eulen nach Athen getragen wurden: „Hier musste einfach mal aufgeräumt werden.“ Umso größer fiel das Lob von Bayerns oberstem Gärtner aus.

Man habe jetzt den Eindruck „einer mit Leben erfüllten Piazza einer toskanischen Kleinstadt“. Der Bayerische Staatsminister für Umwelt und Gesundheit, Dr. Marcel Huber, lobte auch einen anderen Aspekt, nämlich die gelungene Finanzierung: „Ihr habt’s Euch ned dumm angstellt und die maximale Fördersumme abgegriffen.“ 1,6 Millionen Euro gab es vom Freistaat, dazu kamen eine Million Euro von der EU, 240 000 Euro aus dem Europäischen Fischereifonds, 265 000 Euro aus dem Leader-Programm und 15 000 Euro vom Landesfischereiverband Bayern e.V..
Fischhofbrücke
Insgesamt betrugen die Baukosten 7,1 Millionen Euro. Einen Teil der verbliebenen Kosten wird die Gartenschau durch die Eintrittskarten refinanzieren: Eine Tageskarte für Erwachsene kostet zehn Euro, für Kinder und Jugendliche von sechs bis 17 Jahren drei Euro und für Familien 23 Euro. Eine Dauerkarte kostet 55 Euro. Da kommt einiges zusammen, denn man rechnet bis zum letzten Tag, dem 25. August, mit immerhin 250 000 Besuchern.

Die bekommen für ihr Geld stets wechselnde Aktionen geboten. An den 89 Tagen wird es 500 solcher Veranstaltungen geben. Neben einem festen Programm an fest eingerichteten Ständen wie der Präsentation der Urlaubsregion Oberpfälzer Wald mit attraktivem Rahmenprogramm gibt es auch wechselnde Aktionen, alles aus den Rubriken „Blumenschau & Ausstellung“, „Kultur & Unterhaltung“, „Vortrag & Vorführung“, „Kinder & Jugend“, „Sport & Gesundheit“, „Kirche“ und „Information & Inspiration“. Geistliche_Tirschenreuth

Wer es gern etwas ruhiger mag: Das Gelände wird auch nach dem 25. August interessant nicht nur für die Tirschenreuther sein. Bis auf das Aktionsgelände an der Mähringer Straße und die verschiedenen durch einen Cateringbetrieb bewirtschafteten Einkehrmöglichkeiten bleibt das meiste auch nach der Gartenschau stehen. Nur während der Gartenschau freilich sind Führungen bei der Tirschenreuther Tourist-Info unter Telefon 09631/600248 buchbar. Die Gartenschau ist täglich von 9 bis 18 Uhr geöffnet. Das Programm und anderes Wissenswertes steht unter www.gartenschau-tirschenreuth.de.

Quelle: owz-online.de