Neues Angebot ab 1.Mai in der Kreisstadt – Baxi überholt den Tursolino

Von | 9. November 2017

Der Tursolino ist ein "alter Bekannter" in der Kreisstadt. Doch bald könnte der Stadtbus seine letzte Runde drehen. Aber keine Sorge: Das Stadt-Baxi bringt noch mehr Vorteile.

Mit seinem Öffentlichen Personennahverkehr ist die Kreisstadt in der Region ein Vorreiter. Seit 1999 leistet sich Tirschenreuth den Stadtbus, der über die Stadtwerke finanziert wird. Nach Abzug der Zuschüsse verblieben alle Jahre rund 28 000 Euro Defizit.

Doch stellt der "Tursolino" nach den Ausführungen von Bürgermeister Franz Stahl bei der gemeinsamen Haupt- und Werkausschusssitzung einen wichtigen Beitrag zur Lebensqualität im Ort dar. Und die könnte laut Stahl ab Mitte kommenden Jahres durch den Wechsel zu einem E-Baxi sogar noch gesteigert werden.

Mehr Haltestellen

Wie das gehen soll erläuterte bei dem Treffen Peter Zimmert, ÖPNV-Experte am Landratsamt. Er verwies auf die Entscheidung des Landkreises, das Baxi auch in Städten einzuführen. Tirschenreuth und Kemnath sollen hier im Landkreis den Vorreiter spielen. Das neue Angebot bringt laut Zimmert zahlreiche Vorteile: Zehn und mehr Runden am Tag, mehr Haltestellen, weniger Kosten für die Stadt und für die Benutzer einen Ausstieg nach Wunsch. So würde das Baxi die Fahrgäste bis nach Hause bringen. Damit das System nicht zu sehr einem Taxi entspricht, könnte nur an öffentlichen Haltestellen eingestiegen werden. Allerdings sollten zehn neue Haltestellen eingerichtet werden, schilderte Zimmert. Unter der Woche von 8 bis 18 Uhr sowie am Samstag von 8 bis 14 Uhr und am Sonntag von 14 bis 18 Uhr könnte das Baxi in Tirschenreuth seine Runden drehen. Der entscheidende Unterschied zum Tursolino: Das Stadt-Baxi ist ein Anrufbus. Wer mitfahren will, muss mindestens eine Stunde vor Fahrbeginn in der Baxi-Zentrale anrufen. Auch die Rückfahrt muss telefonisch "gebucht" werden. Denn das Baxi fährt auf seiner Runde nur die Haltestellen an, an denen sich angemeldete Fahrgäste befinden. Sollten keine Anmeldungen vorliegen, kann die Runde entsprechend kürzer werden.

Elektroauto im Einsatz

Durch das Anruf-System kann sich die Fahrzeit des Baxis deutlich verkürzen. Damit seien bei Bedarf auch weitere Runden durch die Stadt vorstellbar, erläuterte Zimmert das Vorhaben. Natürlich könnten Baxi und Tursolino nicht parallel betrieben werden. Mit der Eska sei bereits geklärt worden, dass der Stadtbus dann eingestellt werden könnte, berichtete Bürgermeister Franz Stahl. Bei den Unterschieden ging Zimmert auch auf die Art des Fahrzeuges ein. Denn der Baxi-Service in der Stadt soll mit einem Elektroauto durchgeführt werden. Dafür habe man einen 7-Sitzer der Marke Nissan im Auge. Bei der Anschaffung hatte Zimmert eine weitere gute Nachricht. Hier kämen auf die Stadt keine Kosten zu. Der Landkreis würde für Fahrzeug- und Akku-Leasing sowie die Betriebskosten aufkommen. Allein die Unterbringung sowie die Kosten für den Ladestrom blieben bei der Stadt. Nachdem für den Strom mit jährlichen Kosten von rund 2000 Euro kalkuliert wird, wollte die Stadt diesen Teil gerne übernehmen. Das Fahrzeug könnte im Bereich der Stadtwerke untergebracht werden. Dort kann es dann an einer normalen Steckdose über Nacht geladen werden.

Das Gremium war einstimmig für den Wechsel zum E-Baxi. Das könnte ab dem 1. Mai kommenden Jahres starten. Den Betrieb übernehmen die Mietwagenunternehmen der Stadt. Bei den Fahrpreisen teilte Zimmert mit, dass der Waben-Tarif Oberpfalz Nord angewendet werde. Der Stadtverkehr bewegt sich dabei nur in einer Wabe. Hier gebe es gestaffelte Tarif. So kostet etwa eine Einzelfahrt in einer Wabe 1,90 Euro, die Zehnerkarte für Senioren 14,30 Euro….

Quelle und ganzer Text: https://www.onetz.de/tirschenreuth/politik/neues-angebot-ab-1mai-in-der-kreisstadt-baxi-ueberholt-den-tursolino-d1792945.html?cp=Kurationsbox