Spezielle Gästeführung – In der Tirschenreuther Unterwelt

Von | 22. Oktober 2016

Keller erzählen Geschichte. Zumindest, wenn Gästeführer sie interessant zu vermitteln vermögen. So wie in der Kreisstadt, wo Cornelia Stahl und Thomas Sporrer heuer etwa 600 interessierte Besucher in die Zeit des Mittelalters zurückversetzt haben.
Die Führungen „Kellerschätze-Schatzkeller“ waren eine einmalige Sache. Zumindest in den kommenden Jahren werde es keine weiteren geben, erklärten Stahl und Sporrer. Drei interessante Keller waren es, die besichtigt wurden. Der im Anwesen Stichanerstraße 1, wo der berühmte Kirchenmaler Maurus Fuchs gelebt hat, der am Unnaplatz 10 unter dem heutigen Maximilianquartier im ehemaligen Zahn-Anwesen und der in der Hochwartstraße 7 im sogenannten Mehlerhaus. Als vierter Keller, der der ehemaligen Brauerei Kühn, wurde dann noch in der Gaststube im „Spannantonisephen-Haus“ virtuell per Multimediapräsentation vorgestellt.

Die spannende Zeitreise begann im Geburtshaus des Kunstmalers Maurus Fuchs. Er wurde 1771 geboren, lebte lange Zeit hier und verstarb dort 1848. Der typische Tirschenreuther Kellerraum wurde von Anfang an von den Besitzern genutzt, erklärten die Gästeführer. Er präsentiert sich mit einem Tonnengewölbe, einem kleinen Nebenkeller und einem Lehmstampfboden.

Viele Keller verfüllt

In östlicher Richtung führt er in Richtung Klettnersturm. Er verlief einst mindestens bis in die Regensburger Straße. Als in den 1960er Jahren die Zufahrtsstraße zum Marktplatz neu gebaut wurde, mussten große Teile der Keller aufgelassen und verfüllt werden. Es waren in der Hauptsache Bierkeller, Lager für Lebensmittel, aber auch Schutzräume in Kriegszeiten.

Die Entstehung der Tirschenreuther Keller könne nicht mehr zweifelsfrei ermittelt werden. In der alten Posthalterei am Marktplatz (Gleißner-Haus) befindet sich am böhmischen Kreuzgewölbe im Keller ein Zimmermannszeichen mit der Jahreszahl 1574. Es werde davon ausgegangen, dass die Tirschenreuther Bürger die Keller wohl im ausgehenden Spätmittelalter (15./16. Jahrhundert) errichten ließen.

Mit Hammer und Meißel wurden sie in den Tirschenreuther Gneis und Granit getrieben. Mehr als Essen und Trinken hätten die Taglöhner, die diese schwere Aufgabe erledigt haben, wohl nicht für ihre Arbeit bekommen, erläuterten die Gästeführer. „Wer damals einen Keller hatte, der hatte auch Geld. In Tirschenreuth waren das nur die Ackerbürger rund um den Marktplatz.“

Skelett und Schatztruhe

Der Gebäudekomplex am Maximilianplatz 23 entstand zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Der Bankier Josef Zahn hatte hier sein Bankhaus, sein Bruder betrieb im angrenzenden Haus ein Kaufhaus. Als Heimerl-Areal war es einige Jahre im Besitz von Metzgermeister Alfons Heimerl. Heute heißt der Komplex „Maximilianquartier“. …

Quelle und ganzer TExt: http://www.onetz.de/tirschenreuth/vermischtes/spezielle-gaestefuehrung-in-der-tirschenreuther-unterwelt-d1704873.html

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